Im Herbst fängt die Pilzsaison an und damit eine Zeit voller kulinarischer Leckerbissen. Die Interessen können sich saisonal verschieben, dass im Herbst die kulinarisch versierten Geniesser/innen sich der Wissenschaft der Mykologie verschreiben.
Im Wald begegnet man nicht nur ungemütlichen Hundehaltern, fitten Joggern, Familien und Mountainbikern, sondern auch Pilzsammlern, die an ihre geheimen Orte im tiefen Wald pilgern, um alljährlich die Früchte aus ihrem Paradies aus Steinpilzen, Maronen-Röhrlingen oder Champignons zu pflücken. Gute Fundstellen, die aus weiten Flächen mit den Eukaryoten übersät sind, werden niemals verraten und werden nur familienintern von Jahr zu Jahr besucht.
Der schönste Sammelort ist das Naherholungsgebiet Baldegg in der sonnigen Höhe Badens, die man mit dem Bus Nr. 5 innerhalb von 15 min erreicht. Dort kann man während der Wanderschaft durch den dichten Wald per Pilz-App oder Buch die gefundenen Pilze identifizieren und mit ein bisschen Glück findet man sogar einen sogenannten Hexenring oder Feenring aus Pilzen.
Auch das Pilzlerherz braucht einmal eine Pause, die man sich wunderbar im Restaurant Baldegg gönnen kann. Wenn der Durst ruft, kann man sich eine 10-Literbox mit feinstem Apfelmost gönnen, der Saft ist aus 300 verschiedenen sonnengereiften Äpfeln gepresst.
Nach der Shoppingtour durch den Wald, welche in der Schweiz ein Sortiment von über 5000 verschiedenen Sorten besitzt, muss man zur Pilzkontrolle in Baden, um die Beute von Pilzspezialisten analysieren zu lassen.
Von Jung bis Lebenserfahren steht alles in einer Warteschlange, bis man die Pilze aus Korb, Papiersack oder gar Harassen hervorzaubert, um diese auf den Tischen zu präsentieren. Das prüfende Auge der Pilzkontrollen geht über jeden Fund und manchmal rutscht auch ein guter Rat raus, dass man die Pilze 10 min kochen soll und das Kochwasser wegschütten muss, oder diese Art schmecken ausgezeichnet zu Nudeln mit Rahmsauce, wenn die Pilze heiss angebraten werden oder diese winzigen Leckerbissen sollte man unbedingt in Öl einlegen. Die Pilze werden vorsichtig geprüft und mal mit neidischen oder interessierten Blicken der Konkurrenzpilzlern ge-/verachtet.
Das letzte Stündlein schlägt für die vielfältigen Lebewesen, die sich unter den Blätterhaufen verstecken. Natürlich versuchen die Pilze sich zu tarnen und man muss ein scharfes Auge haben, um die bräunlichen Herbstblätter und die Hallimasch-pilze zu unterscheiden, doch sie landen doch in der Pilzpfanne mit Kartoffeln, Reis, Nudeln oder frischem Gemüse in Kombination.
Ein solches Mal wird sicherlich sehr gerne von einem verliebten Paar im Kerzenschein im Wintergarten verspeist.