Vom Flugzeug aus wirkt Gran Canaria anfänglich wie eine Sahara, durchzogen von Autobahnen, die den Weg den Touristen zum Paradies zeigen. In Ägypten werden die Katzen als Götter verehrt und so ist es auch in Gran Canaria, denn man wird von einer überaus freundlichen Taxifahrerin vom Flughafen abgeholt und erhält einerseits tolle Reisetipps für Gran Canaria auf Spanisch (ich nix Spanisch reden) und eine erfrischend kühle Wasserflasche. So vergisst man die anfängliche Panik, weil die Taxifahrerin zu spät kommt und man im Hotel telefonisch fragen muss, ob der Transfer ins Hotel funktioniert.

Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel dauert eine halbe Stunde und führt an halbfertigen Bauten, Tomatenplantagen, farbenfrohen Blumensträuchern und idyllischen Bergdörfern vorbei.

Das Personal begrüsst die Gäste sehr herzlich und erklärt mit einer Engelsgeduld das Angebot des Hotels. Als erstes wird man bei strahlendem Sonnenschein an den Pool geführt, welcher der Zentrumsplatz des ganzen Hotels ist und die erste Reaktion von allen Neuankömmlingen ist es, das obligate Selfie oder ein Panoramafoto der zukünftigen Wellnessoase zu knipsen. Schon bald fühlt man sich wie zu Hause, denn es fehlt an nichts. Alle Wünsche jeden Katers werden erfüllt.

Von Tag zu Tag gibt es ein Abendteuer zu erleben, wie zB. Yoga und Thai Chi und sogar Aqua-Yoga mit erfahrenen Instruktoren, Erfrischung am Pool, BBQ-Festessen, Shuttle-Service ins nahe gelegene Dorf. Des Weiteren hat man die Möglichkeit dem Hotel eigene Mountain Bikes auszuleihen und die Umgebung zu erkunden. Da das Hotel Casa Leon auf einem Berg liegt, ist es angeraten per Drahtesel den Weg zum Strand in Maspalomas bei Fahrtwind zu geniessen und sich am Abend per Shuttle zurück zum Hotel transportieren zu lassen.

Während der Fahrt fällt einem auf, dass viele Kanarier es sich zur Mode gemacht haben, im Auto den Pannenblinker zu aktivieren und irgendwo stehenzubleiben. Besonders gerne wird diese Strategie vor Parkplätzen, in Kreiselausfahrten (!) und vor den Einfahrten von Parkhäusern benutzt. Wenn man zu Fuss unterwegs ist, kann man zum Glück darüber schmunzeln.

Jeden Tag steht folgendes auf dem Programm: Augen auf, Lachen im Gesicht, Sonnencrème auf den Körper, Badeanzug und Kleid/kurze Hose/T-shirt überziehen, Flipflops an die Füsse und raus in die schöne Welt.

In Maspalomas ist der Strand ein Magnet für jung und alt. Der Sand, aufgebacken von der Sonne, brennt angenehm unter den nackten Füssen und gibt einem das Gefühl angekommen zu sein. Zeitweise ist der Wellengang so kräftig, dass die kreischenden Badegäste wie Spielzeuge zurück an den Strand geworfen werden. Ob die Sonnenbrille beim Badeplausch verloren geht, sich der Badeanzug in den eingenähten Stoffteilen mit Sand füllt oder beim Lachen und Johlen Salzwasser degustiert wird, vergisst man bei so viel Spass. Was sehr zu empfehlen ist, sich im Sand einbuddeln zu lassen und die ausstrahlende Wärme der Körner zu geniessen.

Leider merkt man in der Stadt den Tourismus etwas zu sehr und trübt die Reisefreude eines jeden, der Ruhe mag. Legionen von deutschen und englischen Touristen backen rot wie Krebse in der Sonne, eng zusammengepfercht an den Pools der Hotels, die wie in einem Monopoly-Spiel nebeneinander aufgereiht sind. Am Strand werden grosse Geschäfte gemacht mit Imitaten verschiedener Handtaschen-Marken und vermieteten Liegestühlen. Die Preise – für einen Schweizer immer noch relativ billig – sind doch happig, gesalzen und gepfeffert.

Die Ruhe wird leider nicht nur durch das Brummen des Tourismus gestört, sondern auch durch eine Unzahl von Baustellen. Man hat das Gefühl, dass überall in Maspalomas gebaut wird. Immer mehr Hotels für die Flut von Reisenden, die nicht mehr einstige Paradiese wie die ägyptische Küste oder den nahen Osten besuchen möchten, schiessen aus dem Boden und verleihen dem Ganzen einen gewissen Flair der Massentierhaltung.

Umso erholender ist es dafür, wenn man sich wieder in das Casa Leon zurückziehen kann. Die kanarischen Bergregionen sind verschont geblieben vom Massentourismus und haben sich mit wenigen, ausgewählten und entsprechend teuren Luxushotels gut gehalten.

Morgenstund hat Gold im Mund oder Morgenstund hat Fisch im Katerrachen! Man muss jede Sekunde in vollen Zügen geniessen und somit um 6.30 Uhr früh aufstehen, um eine halbe Stunde oder länger im offenen Fitnesscenter zu trainieren und den wundervollen Anblick des Atlantiks und den blühenden und duftenden Blumengarten zu geniessen, bei Sonnenaufgang 10-30 Längen im Pool zu schwimmen und nach der Kühlung sich mit Yoga oder Thai Chi zu entspannen, bevor es zum reichhaltigen Morgenbuffet auf die Terrasse beim Pool geht. Der Pool sollte jeden Tag mindestens 2-3 h im Wasser und auf dem Liegestuhl benutzt werden, damit die Seele richtig baumeln kann.

Das Menü lässt das Katzenherz höher schlagen, denn am Morgen gibt es von 8-10 Uhr frisch gebratene Omelett oder Rührei mit Zutaten, wie zum Beispiel Zwiebel, Speck, Pilze, Paprika, Käse, Schinken, welches frisch zubereitet wird. Eine Proteinportion nach den Sporteinheiten ist sehr wichtig. Fleischplatten, Käseplatten, warme Brötchen, Säfte, Joghurts, exotische Früchte, versch. Cerealien usw. laden zum geliebten All-you-can-eat-Buffet ein. Zum Glück verhält man sich erwachsen und veranstaltet kein Wettessen wie in früheren Zeiten, denn die reichen Gäste verhalten sich vorbildhaft, sodass man sich einfach anpassen muss.

Ganz speziell ist, dass man sich die Smoothies selbst kreieren kann und mit einem speziellen Entsafter hantieren darf. Die spanischen Orangen sind prall mit süssem Saft, in welchen man die Sonne und Leidenschaft des Landes kosten kann. Der Nektar zieht die Wespen an, welche um den Frühstückstisch schwirren. Auch eine Tee-Ecke mit über 25 Teesorten, welche natürlich täglich variiert werden, man den Morgen luxuriös. Man muss sich einfach Zeit nehmen und den Morgen zelebrieren und geniessen.

Eine kleine, farbige Broschüre mit dem Titel Morgenpost liegt jeden Morgen auf dem Tisch und deklariert Tipps, Wissenswertes über Gran Canaria, Wetter-und Programmvorhersage. Der beste Teil ist der kitschige Spruch des Tages, welcher zum Nachdenken oder Lachen inspiriert. «Wer am Morgen zerknittert aufwacht, hat den ganzen Tag Zeit, sich zu entfalten. «-Anonym.

Romantische Galadinner laden am Abend zu herrlichen 5 Gängemenüs ein, wo man zu zweit das Ambiente und die sehr schön hergerichteten Speisen geniessen kann. Bei Spanischen Abende werden regionale Spezialitäten gekostet: Tapas, Paellas, Sangria, Chorizo, Mojo…

Das Hotel bietet so viel, um sich auszupowern, erholen und geniessen. Ein Tennisplatz lädt ein, in die Fussstapfen von Roger Federer zu treten. Billard, Dart, Tischfussball und Tischtennis sind perfekte Tätigkeiten, um sich zu messen und Wetten abzuschliessen. Natürlich muss das immer mit einem Gewinn verknüpft werden, zB. Massagen, Service von Esswaren am Frühstückstisch, Packdienst der Rucksäcke für die Weiterreise usw.

Die Sauna befindet sich mitten im Dschungel von Blumensträuchern in einem Häuschen aus Holz und Glas, welches versteckt und idyllisch erscheint. Die Duschen sind draussen in Steinplatten konstruiert, so dass man das Rieseln des Wassers am liebsten stundenlang auf der Haut geniessen will. Traumhafte Werbung-Episoden für Shampoos könnte man dort drehen.

Jedem sei ein Aufenthalt in diesem Hotel empfohlen, denn freundlicher Service, eine wechselnde Speisekarte und die Idylle zeigen, dass das Casa Leon sich seine Sterne verdient hat.