Schweizer Spezialitäten und klassische Musik
Freunde des geschmolzenen Käses ist ein Besuch in St. Gallen empfohlen. Genauer gesagt im Fonduebeizli, einem kleinen aber feinen Restaurant für – wer hätte es gedacht – Fondue.
Ähnlich wie die der Zeughauskeller besticht die simple Speisekarte mit einfachen Rezepten wie Röstitellern und Fleischgerichten, die herzhaft und schnell zubereitet sind.
Das Fondue ist schon zehn Minuten nach der Bestellung zusammen mit einem grossen Korb voller Brotstückchen auf dem Tisch und jegliche Konversation wird im Keim erstickt beim Versuch sich den geschmolzenen Käse einzuverleiben, ohne sich den Gaumen zu verbrennen.
Nebst traditionellen Fondues wie Moité-Moité, gibt es auch zum Beispiel das Jägerfondue, welches mit Alpkräutern und frischen Steinpilzen und Eierschwämmen besticht.
Wer sich nach dem kalorienreichen Hauptgang noch abenteuerlich und hungrig genug fühlt, der kann anstelle eines normalen Desserts auch ein Schoggifondue bestellen, serviert mit frischen Früchten und Brioche.
Eine weitere Parallele zum Zeughauskeller ist auch der Umstand, dass viele Touristen das Etablissement besuchen und es ab gewissen Zeiten, üblicherweise ab 18.00, dicht besetzt ist und die Kellnerschaft den Gast gern darauf hinweist, wie lange er den Tisch zur Verfügung hat – nicht auf eine unfreundliche Art und Weise und es ist verständlich, dass das Restaurant auch seine Planung besitzt.
Mit gefülltem Magen ist ein Besuch in der Tonhalle St. Gallens nur fünf Laufminuten entfernt, die an diesem Datum sogar eine Vorstellung mit freiem Eintritt dargeboten hat. Das Ensemble des Alumni Sinfonieorchesters aus Zürich spielt hinreissende Musik, welche zu Gänsehaut und Tagträumen führt.
Gespielt wurden (in der leider nur bis zu einem Viertel besetzten Halle) verschiedene italienische Stücke von Puccini, Respighi und Leoncavallo, hie und da begleitet von einer talentierten Susanne Serfling im Sopran, doch der Höhepunkt war Bilder einer Ausstellung von Modest Mussorgski, ein vielseitiges (und lautes) Werk, worin jedes der zehn Lieder ein Bild in einer Kunstgallerie darstellt von frisch geschlüpften Küken bis zur Hütte Baba Yagas. Dirigiert wurde von dem engagierten Johannes Schlaefli.
Obwohl das Alumni kein professionelles Orchester ist, ist jedem Musikliebhaber empfohlen, einen Auftritt der talentierten Amateurmusiker anzuhören. Die nächste Chance ist der 2. Dezember in Zürich, wo sie Beethovens fünfte Symphonie und die Suite zu den Star Wars Filmen aufführen.