Die Umwelt schonen und Kleider tauschen
Die Länder China und Bangladesch sind die wirtschaftlich stärksten und grössten Kleidungsproduzenten. Man fertigt aus pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder vom Menschen hergestellten Fasern textile Produkte wie Gespinste, Gewebe, Filze, Vliesstoffe und Maschenwaren her, die unter anderem von der Bekleidungsindustrie weiterverarbeitet werden.
Vor allem das weibliche Geschlecht kleidet sich gerne in schöne Hüllen und klagt oft vor gefüllten Kleiderschränken, dass dieser nichts zum Anziehen bietet. Oft landen Kleidungsstücke im guten Zustand in die Altkleidersammlung, welche jemandem mit ähnlicher Kleidergrösse bestimmt grosse Freude bereitet hätten.
Die Idee entstand von Studenten der Fachrichtung Soziale Arbeit an der Hochschule Luzern als Praxisprojekt im Jahre 2011 und hat sich etabliert, dass sogar grosse Modeexperten wie Annabelle dieses Projekt im Kulturhaus Kaufleuten kopiert.
Nun agiert das Projekt als gemeinnütziger Verein schweizweit (Basel, Bern, Luzern, Zürich, Winterthur, Neuchâtel) und findet grossen Andrang vor allem bei jungen Frauen, die einerseits ihr Konto schonen möchten und andererseits ihre selten bis nie getragenen Kleidungsstücke, Schuhe, Schmuck in den Kreislauf des Tausches bringen möchten.
Ein «Fünfliber» und maximal zehn oder fünfzehn Tauschmaterialien reichen, um beim Event dabei zu sein.
Ein Trubel wie in einem Bienenstock herrscht für einige Stunden, wenn die Menschen sich durch die Kleidungsstücke auf Tischen und Kleiderständern wühlen, um etwas Einzigartiges zu finden. Das Sortiment ist sehr gross und die von den Kunden gebrachte Ware wird säuberlich geordnet, dass man einen Überblick bekommt. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, doch leider sind viele T-Shirts dabei, welche etwas ausgewaschen sind und niemand in der Öffentlichkeit tragen würde.
Wenn man eine Pause macht und dem Treiben zuschaut, hat man das Gefühl, dass man in einen Aufmarsch des Black Friday in Amerika geraten ist. Vier Brasilianerinnen haben sich sogar zu einer richtigen Räuberbande zusammengetan, um die besten Stücke vor der Nase der anderen Frauen zu entreissen, um die ergatterten Stücke in einer Ecke zu sammeln und am Schluss auszusortieren. Die Ware, welche nicht getauscht wird, kommt Menschen in Frauenhäusern in anderen Ländern, wie Rumänien, Ungarn zu Gute.
Die modebewussten Swapper/innen werden an einem Stand mit Flyern über das Projekt Public Eye informiert, welche sich für eine faire Arbeitswelt in der Textilindustrie einsetzt.
Bei einem weiteren Stand gibt es Künstler/innen, welche in ihren eigenartig, bunten Kostümen ihre Veränderungsideen präsentieren, wo man auch selbst mit Stoff, Faden und anderen Materialien in einem Workshop sogar Knöpfe kreieren kann, was für kreative Menschen sicherlich ein Spass ist.
Nach 1-2 Stunden hängen nur noch ganz speziellen Kleidungsstücke wie Fetzen oder ausgefallene Pullover in einem gespenstischen Raum an der Garderobe und die Lust ist aus den Leuten gewichen, welche etwas müde sind vom Schauen, Stöbern und Anprobieren.
Materielles wird wie in alten Zeiten getauscht, was eine sparsame Variante ist, um wieder frischen Wind in die Garderobe zu bringen und weitere Jahre gebraucht werden kann.
Bringt die guterhaltenen Utensilien in Umlauf und tauscht diese, denn die Umwelt wird es uns danken.