Couchsurfing ist eine hervorragende Plattform für gemütliche Kater, die gerne die Welt entdecken, kein gewöhnliches Hotel beziehen möchten und sich nicht mit tausenden anderen Menschen im Tourismusbüro für eine langweilige Tour anmelden wollen oder aus dem Reiseführer ein überteuertes Restaurant suchen.

Bei Couchsurfing lernt man die Menschen kennen, die in der Stadt leben und arbeiten. Wir wollten unverfälscht Wien entdecken und nicht von Museum zu Kunsthaus hetzen. Mit unserer Gastgeberin konnten wir ins Pub gehen und einen Quizabend geniessen oder spezielle Cafés, wie das Katzencafé entdecken, das sehr beliebt ist. Man muss schon früh im Voraus die Plätze reservieren, da es in viele Katzenliebhaber nach Wien zieht.

Bei Conny, die Gymnasiallehrerin ist, wurden wir am 2. Tag herzlich aufgenommen. Obwohl sie noch gar nicht zu Hause war am Ankunftsabend, vertraute sie uns für eine Nacht den Schlüssel an. Ihr Bekannter begrüsste uns bei einer Bushaltestelle in Wien und zeigte uns am Abend das Restaurant Einstein, wo die jungen Leute gutes Wiener Essen für einen fairen Preis schlemmen. Bald assen wir gemeinsam Mittagessen und lernten uns kennen, erfuhren auch kulinarische Geheimnisse wie den Naschmarkt. Dort probierten wir allerhand getrocknete Esswaren wie Wassermelonen oder verschiedene Arten von Trocken- und Räucherfleisch und holten uns frisch gemachte Ravioli für das Abendessen.

Die Architektur der Wiener Häuser ist atemberaubend von Barock und Jugendstil geprägt und erzählt Geschichten, die man auch bei einer interessanten Free-walking-Tour von einer Geschichtsprofessorin hören kann. Von Habsburger, der Kaiserzeit, der Wirtschaftspolitik, der Glanzzeit von Barock und Klassizismus in der Schule zu lernen ist nicht dasselbe, wie wenn man als Erwachsener vor gigantischen Gebäuden, verschnörkelten Uhren und an Mozartgassen steht, welche Reste aus der Geschichte sind. Wir erlebten die Geschichte hautnah und waren wissensdurstig nach mehr Fakten, die man bei kurzen Spaziergängen überall sehen kann, da muss man nicht in ein Museum.

Das Mozarthaus (langjähriges Zuhause des Musikgenies oder Sissimuseum sind aber einen Besuch wert und können uns vor einem kalten, regnerischen Wetter retten. Was sehr interessant klang und in einer Gasse zu finden war, trug den Namen: Friedensmuseum, welches von grossen Persönlichkeiten wie zB. Mutter Theresa, Dalai Lama erzählen. Leider war dieses Museum geschlossen und sollte bei einem anderen Wiensaufenthalt besichtigt werden.

Die Stadt an der Donau ist wohl der Ort mit den meisten Cafés und da muss man sich durch die Dessertkarte durchprobieren und die heisse Schokolade immer mit Schlag(-sahne) bestellen, weil dies so schön klingt.

Das Katzencafé eroberte unser Herz, da einige Stubentiger der Mittelpunkt des Raumes waren und von den Cafébesuchern beobachtet, gestreichelt und geherzt wurden. Der Raum war mit Kartons für die Katzen bestückt, die Wände hatten verschiedene Klettervorrichtungen und ein Regal war voller Bücher mit Lektüre über Katzen. Fast alle Katzenliebhaber waren weiblich und völlig aus dem Häuschen, doch die Katzen liessen sich nicht alle streicheln, denn wie bei den Menschen zeigten alle diese Kätzchen versch. Charaktere. Eine schwarze, junge Katze kratze sogar die Besucher, welche ihm zu nahe kamen. Zum Glück hatte die Cafébesitzerin auch Pflaster im Angebot und nicht nur Süppchen, Matchatee oder süsses Naschwerk in der Form von Katzenpfoten.

Ein Citytrip nach Wien lohnt sich nicht nur für einige Tage, sondern auch für längere Zeit, denn es hat so viele Cafés wie Steine in der Donau.